Unsere Geburtsreise

Ein positiver Geburtsbericht: unsere wunderschöne natürliche Geburt aus Beckenendlage

Meine Schwangerschaft verlief, abgesehen von minimaler anfänglicher Übelkeit und einigen Ischiasproblemen gegen Ende der Schwangerschaft, wunderbar. Ich war von Anfang an im Vertrauen, dass alles gut ist. So konnte ich bis zum Eintritt in den Mutterschutz voll arbeiten. Das erwähne ich an dieser Stelle, weil ich es wichtig finde zu sagen, dass mentale Geburtsvorbereitung nicht unbedingt viel Zeit benötigt. Wenn du einige freie Zeiten in der Schwangerschaft intensiv für dich und dein Baby nutzt, reicht das aus. 

 

Etwa in der 32. Schwangerschaftswoche drehte sich unser kleines Mädchen aus der bisherigen Schädellage in die Beckenendlage. Trotz verschiedenster Versuche, sie wieder in die Schädellage zu locken, sollte sich daran nichts mehr ändern. Sie hatte es sich so ausgesucht! Aufgrund dieser Tatsache war es nicht möglich, meinen eigentlichen Plan zu realisieren und im Geburtshaus zu gebären. Das war für mich durchaus eine gedankliche Schwierigkeit, weil das typische Krankenhaus für mich nicht den Ort zum Gebären darstellte. Das bestätigte sich dann in Vorgesprächen und Untersuchungen im örtlichen Krankenhaus. Ich fühlte mich dort nicht richtig. Ich brauchte einen Ort, an dem ich mich mit der Ausgangssituation Beckenendlage in Kombination mit dem Wunsch nach einer natürlichen, möglichst interventionsfreien, Geburt sicher fühlen konnte. Diesen fand ich in der Geburtsklinik des Gemeinschaftskrankenhauses Havelhöhe in Berlin, welches die anthroposophische Medizin vertritt. Hier war ich etwa zwei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin zur Beckenendlagen-Sprechstunde. Ich wollte abklären lassen, ob die Möglichkeit einer äußeren Wendung noch infrage kommt. Dies war jedoch nicht der Fall. Stattdessen erhielt ich aufgrund der Geburtslage meines Kindes das Angebot, zur Geburt dorthin zukommen. Das war kaum ausgesprochen, da war für mich klar, dass ich dieses Angebot gern in Anspruch nehmen möchte, wenn zum Zeitpunkt der Geburt nichts dagegen spricht. Ich war sehr dankbar und konnte die letzten Tage der Schwangerschaft in ruhiger Gewissheit und Vorfreude verbringen. 

 

Zwei Tage vor dem errechneten Termin begann sich mein Bauch etwa ab 19 Uhr anders anzufühlen als sonst. Dieses Gefühl, das ich zuerst nicht richtig einordnete, stellte sich im Laufe des Abends als Geburtsbeginn heraus. Ich nahm ein Bad und zog mich später ins Schlafzimmer zurück, um mich auf Geburt einzuschwingen. Dabei hörte ich eine Geburtsmeditation. Ich war positiv gestimmt, voller Freude auf dieses große Ereignis Geburt und konnte es kaum noch erwarten, meine Tochter in den Armen zu halten. 

 

Später kam mein Mann ins Schlafzimmer und ich wechselte auf das Sofa. Ich rief gegen 23 Uhr meine Hebamme an und schilderte die Situation. Ich wünschte mir eine kurze Einschätzung ihrerseits, schließlich stand uns eine Fahrt von etwa zweieinhalb Stunden bis zur Geburtsklinik bevor. Sie war gerade unterwegs, sicherte mir aber zu, in einer Stunde bei mir zu sein. So verbrachte ich die nächste Zeit entspannt auf dem Sofa und achtete etwas auf den Abstand der Wellen. Die Abstände waren unregelmäßig und noch recht lang, mal 6 Minuten, mal 10 Minuten, mal 7 Minuten. Als meine Hebamme bei mir eintraf, fühlte es sich gut an, die freudige Aufregung mit ihr teilen zu können. Sie untersuchte mich und bestätigte mir, dass das, was ich in den vergangenen Stunden gefühlt hatte, geburtswirksam war, sich der Muttermund schon etwas geöffnet hätte und alles ganz weich sei. Sie sagte, es würde eine tolle Geburt werden! Mich durchströmte Dankbarkeit und ich freute mich so sehr, dass unser Kind seine Reise zu uns angetreten hatte. Meine Hebamme verabschiedete sich von mir mit dem Rat, auf meine innere Stimme zu hören, wann es Zeit wird, den Weg nach Berlin anzutreten. So verbrachte ich noch circa zwei Stunden ganz in Ruhe in unserem Wohnzimmer-  nur ich und mein Kind auf gemeinsamer Geburtsreise. Dann weckte ich meinen Mann, rief in der Klinik an, um uns anzukündigen und gegen 3 Uhr fuhren wir gemeinsam nach Berlin. Ich hörte die gesamte Fahrt über meine Geburtsmeditation und war damit in mir völlig sicher. Im Laufe der Zeit spürte ich ein zunehmend stärker werdendes Ziehen im Bauch und Rücken. Ich verstellte mir die Rückenlehne und kurz vor Eintreffen in der Klinik begann ich, während der Wellen eine Faust zu machen und mich gegen meine Fingerknöchel zu lehnen, dieser Druck tat gut. Gegen 6 Uhr trafen wir in der Klinik ein und ich hatte das sichere Gefühl, an dem Ort angekommen zu sein, an dem ich mein Kind zur Welt bringen würde. Nun durfte ich mich vollends öffnen für diesen Prozess – unsere Geburt. Die Hebamme, mit der ich wenige Stunden zuvor telefoniert hatte, hieß uns willkommen und führte uns in unseren Geburtsraum. Sie fragte mich, ob die Wellen seit meinem Anruf intensiver geworden wären. Dies bejahte ich. Eine erste Untersuchung ergab, dass mein Muttermund sich bereits auf 9 cm geöffnet hatte. Über diesen Befund zeigte sich die Hebamme sichtlich erstaunt und auch ich war sehr überrascht und überglücklich, da alles, was bisher geschah, wirklich gut aushaltbar war. Es fühlte sich so gut an und ich freute mich gemeinsam mit meinem Mann auf den weiteren Verlauf der Geburt. In den nächsten zwei Stunden öffnete sich der Muttermund vollständig, sodass die Geburt in die Austrittsphase überging. Zwischenzeitlich erfolgte ein Schichtwechsel und die nun für mich zuständige Hebamme war die, die ich bereits aus dem Aufnahmegespräch kannte und mit der ich mich wiederum sehr sicher fühlte. Was für eine schöne Fügung! Im Gegensatz zur Eröffnungsphase nahm ich nun meine Kopfhörer ab, um in der Austrittsphase gut mit dem geburtsbegleitenden Personal kommunizieren zu können. Ich fand in mir die nötige Ruhe und Kraft, sodass dies keine Schwierigkeit darstellte. Die Austrittsphase dauerte, wie bei Geburten aus Beckenendlage üblich, vergleichsweise etwas länger. Die nächsten Stunden waren geprägt von intensiver Geburtsarbeit. Ich bekam gute Anleitung und Unterstützung durch die Hebamme und eine anwesende Hebammenschülerin. Der Abstand zwischen den einzelnen Wellen blieb mit etwa fünf Minuten relativ lang, was für eine Beckenendlagen-Geburt nicht optimal sei. Aus diesem Grund schlug meine Hebamme vor, mit einem Wehentropf nachzuhelfen, die Abstände zu verkürzen und somit die Geburt, vorallem die Geburt des Köpfchens, zu beschleunigen. Wir kamen überein, es zunächst mit einem homöopathischen Mittel zu versuchen. Nachdem dieses jedoch nicht die gewünschte Wirkung erzielte, wurde später ein Oxytoxin-Wehentropf angelegt, durch welchen sich die Abstände zwischen den Wellen auf ca. 2 Minuten verkürzten. In dieser intensiven Phase stand mir mein Mann unterstützend bei, drückte während jeder einzelnen Welle mein Kreuzbein. Eine wahre Wohltat waren außerdem die kühlen Waschlappen mit ätherischen Ölen, die mir nach Bedarf gereicht wurden. Ich verbrachte diese Phase im Vierfüßlerstand und hielt mich am hochgeklappten Kopfteil des Bettes fest. Zwischenzeitlich konnte ich bereits den Po unseres Kindes in der noch intakten Fruchtblase ertasten. Aufgrund der Beckenendlage wurde während der gesamten Geburt ein CTG geschrieben, unserem Kind ging es durchgängig gut, sodass die Geburt ganz ruhig und ohne Eingriffe ablaufen konnte. So bestritten wir unsere Geburtsreise gemeinsam und plötzlich war es soweit! Um 11:13 Uhr erblickte unsere kleine Tochter das Licht der Welt. Es war unglaublich, da war sie, unser Mädchen! Sie kam in einer intakten Fruchtblase auf die Welt, was sehr selten ist und „Glückshaube“ genannt wird. Ich nahm meine Tochter sofort in meine Arme und zu mir – sie und ich, Haut auf Haut. Das größte Glück! 

 

Das Klinikpersonal verhielt sich auch in den nächsten Stunden sehr zurückhaltend und respektierte unsere Wünsche, sodass wir unsere zauberhaften ersten gemeinsamen Minuten und Stunden ausgiebig genießen konnten. 

 

Gemeinsam mit meinem Ehemann entschloss ich mich dazu, noch am selben Tag nach Hause zu fahren. Auch in diesem Wunsch wurden wir seitens des Klinikpersonals bestärkt, da es sowohl unserem Kind als auch mir sehr gut ging. Noch am Abend führte unsere Hebamme einen ersten Hausbesuch durch und so begann für uns eine wunderschöne, ungestörte Wochenbettzeit. 

 

Ich freue mich, dass du dir die Zeit genommen hast, meinen Geburtsbericht zu lesen. Wenn du allgemeine Fragen dazu hast oder aktuell schwanger bist und dein sich Kind in Beckenendlage befindet, zöger nicht, mir eine Nachricht zu schreiben. Gern können wir uns dazu austauschen! 

 

Außerdem würde ich mich sehr freuen, wenn auch du positive Geburtserfahrungen gemacht hast und mir einen kurzen Bericht zukommen lassen möchtest, den ich hier veröffentlichen darf. Es ist höchste Zeit, die guten Geschichten lauter zu erzählen!

 

Fehlt euch die Zeit oder das handwerkliche Geschick eure Geburtsgeschichte niederzuschreiben? Dann gebt diese Arbeit gerne in die professionellen Hände der lieben Katharina von „Ich gebäre“.

 

Katharina erstellt eine liebevolle, auf euch abgestimmte, Geburtsgeschichte. So bleibt eure gemeinsame Reise für immer und ewig präsent und kein Detail geht je verloren. 

 

Ich konnte Katharina für eine Partnerschaft gewinnen. Unter dem folgenden Link könnt ihr alle Details einsehen und eure Geburtsgeschichte niederschreiben lassen. 

 

https://www.copecart.com/products/5c46e472/p/MarieLuise1989